Helmut Schmidt

23.12.1918

geboren in Hamburg-Barmbek als Sohn eines Studienrats und Diplomhandelslehrers

1937

Abitur an der Hamburger Lichtwark-Schule

1937 - 1939

Reichsarbeitsdienst und Wehrdienst

1939 - 1942

Soldat im Zweiten Weltkrieg. Zunächst wird er bei der Bremer Luftabwehr eingesetzt. 1941 kommt er an die Ostfront

1942

Schmidt heiratet seine ehemalige Klassenkameradin Hannelore (Loki) Glaser

1942 - 1944

Referent für Ausbildungsvorschriften der leichten Flakartillerie im Reichsluftfahrtministerium in Berlin und in Bernau.

1944 - 1946

Dezember-April: Fronteinsatz als Oberleutnant und Batteriechef an der Westfront, anschießend Gefangenschaft

1946 - 1949

Studium der Volkswirtschaft und Staatswissenschaft in Hamburg, unter anderem bei dem späteren Bundeswirtschaftsminister Karl Schiller (SPD).
Abschluss als Diplomvolkswirt mit der Arbeit "Die Währungsreformen in Japan und Deutschland im Vergleich".

1946

Eintritt in die SPD

1947 - 1948

Bundesvorsitzender des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS).

1949 - 1953

Zunächst Referent, dann Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung in der Behörde für Wirtschaft und Verkehr in Hamburg unter Senator Karl Schiller.
Ab 1952 auch Verkehrsdezernent in Hamburg.

1953 - 1962

Mitglied des Deutschen Bundestages

1961 - 1965

Senator des Innern der Freien und Hansestadt Hamburg

1962

Bei der Hochwasserkatastrophe in Hamburg am 17. Februar leitet Schmidt als Innensenator der Stadt die Rettungsarbeiten und Hilfsmaßnahmen. Mit seinem energischen und umsichtigen Eingreifen macht er sich einen Namen als Krisenmanager.

1965 - 1987

Mitglied des Bundestages

1967 - 1969

Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion

1968 - 1983

Stellvertretender Vorsitzender der SPD

1969 - 1972

Bundesminister der Verteidigung

1972 - 1974

Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen
ab 15. Dezember Bundesminister der Finanzen

1974 - 1982

Bundeskanzler

seit 1983

Mitherausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit"

1985 - 1989

Verleger und Geschäftsführer der "Zeit"

1989

Ehrenbürger der Stadt Berlin

1998

Ehrenbürgerschaft des Landes Schleswig-Holstein

2003

die Universität der Bundeswehr in Hamburg wird in Helmut-Schmidt-Universität umbenannt, Ehrendoktorwürde der Helmut-Schmidt-Universität
Ehrenbürger der Stadt Hamburg
   

verheiratet, zwei Kinder

Im sog. Dreigestirn W. Brandt, Schmidt und H. Wehner war Schmidt ab Mitte der 70er Jahre bis 1982 die herausragende Gestalt der deutschen Sozialdemokratie. Seit seinem entschiedenen und zugleich umsichtigen Eingreifen als Innensenator während der Hamburger Flutkatastrophe 1962 mit dem Klischee "Macher" belegt, erwarb er während seiner Kanzlerschaft (1974-82) auch international den Ruf eines pragmatischen, durchsetzungsfähigen Politikers mit großem wirtschaftspolitischem Sachverstand. Sein nüchterner Regierungsstil, der auf Stimmungen der SPD-Basis wenig Rücksicht nahm, führte mit der Zeit zu einer Entfremdung innerhalb der Partei. Verstärkt wurde dies, als er sich 1979/80 aus Sorge um ein strategisches Ungleichgewicht zwischen den Machtblöcken für eine Nachrüstung mit Pershing-II-Raketen aussprach. Trotz seines Wahlsiegs 1980 verlor er danach zunehmend das Vertrauen der Parteibasis. Nach dem Rücktritt der vier FDP-Minister im damaligen Kabinett wurde Schmidt. 1982 durch ein konstruktives Mißtrauensvotum von H. Kohl abgelöst.

Werke
Menschen und Mächte, 1987
Deutschland und seine Nachbarn, Menschen und Mächte Teil 2, 1990
Weggefährten, Erinnerungen und Reflexionen, 1996
Die Allgemeine Erklärung der Menschenpflichten, 1997
Globalisierung, Deutsche Verlags-Anstalt GmbH, Stuttgart, 1998
Die Selbstbehauptung Europas, Perspektiven für das 21. Jahrhundert, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart München, 2000
Die Mächte der Zukunft Gewinner und Verlierer in der Welt von morgen, Siedler Verlag, München 2004

letzte Änderung am 19.11.2004