Wahl am 6.9.1953

Wahlbeteiligung 86,0%
Detailiertes Wahlergebnis

 
CDU/CSU
SPD
FDP
KPD
BP
DP
ZENTRUM
GB/BHE
DRP
GVP
Stimmen / %
45,2
28,8
9,5
2,2
1,7
3,3
0,8
5,9
1,1
1,2
Sitze
243
151
48
-
-
15
3
27
-
-
= 487

Abkürzungen der Parteien:

KPD Kommunistische Partei Deutschland BP Bayernpartei DP Deutsche Partei
GVP   DRP Deutsche Rechtspartei    
GB/BHE Gesamtdeutscher Block/ Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten

führte zum
2. Kabinett Adenauer 20.10.1953 - 29.10.1957

Koalition CDU/CSU + FDP + GB/BHE + DP

Bundeskanzler Konrad Adenauer CDU  
Aussenminister Konrad Adenauer
Heinrich v. Brentano
CDU
CDU
bis 6.6.1955
ab 8.6.1955
Inneres Gerhard Schröder

CDU

 
Wirtschaft Ludwig Erhardt CDU  
Finanzen Fritz Schäffer CSU  
Justiz Fritz Neumayer
Hans Joachim v. Merkatz
FDP/FVP
DP

ab 16.10.1956
Arbeit und Sozialordnung Anton Storch CDU  
Verteidigung
(ab 7.6.1955)
Theodor Blank
Franz Josef Strauss
CDU
CSU

ab 16.10.1956
Verkehr Hans Christoph Seebohm DP  
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Heinrich Lübke CDU  
Post und Fernmeldewesen Hans Schuberth
Siegfried Balke
Ernst Lemmer
CSU
Parteilos
CDU
bis 9.12.1953

ab 15.11.1956

Wohnungsbau Viktor Emanuel Preusker
FDP/FVP  
Familie und Jugendfragen Franz Josef Würmeling CDU  
Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte Theodor Oberländer GB/BHE/CDU  
Gesamtdeutsche Fragen Jakob Kaiser CDU  
Wirtschaftliche Zusammenarbeit Franz Blücher FDP Stellvertreter
Angelegenheiten des Bundesrates Heinrich Hellwege
Hans Joachim v. Merkatz
DP
DP
bis 6.7.1955
ab 8.6.1955
Atomfragen
(ab 21.10.1955)
Franz Josef Strauss
Siegfried Balke
CSU
CDU

ab 16.10.1956
Besondere Aufgaben Robert Tillmanns
Franz Josef Strauss
Hermann Schäfer
Waldemar Kraft
CDU
CSU
FDP/FVP
GB/BHE/CDU
am 12.11.1955 verstorben
bis 19.10.1955
bis 16.10.1956
bis 16.10.1956

Verwaltung:
Das 2.Kabinett von Bundeskanzler Adenauer besteht anfangs aus 15 Ressorts. Neu gegenüber dem 1. Kabinett ist das Bundesministerium für Familienfragen.
Während der 2. Wahlperiode kommen zwei weitere Ressorts dazu:
(1) im Juni 1955 das Bundesministerium für Verteidigung
(2) im Oktober 1955 das Bundesministerium für Atomfragen.
Umbenannt wird zu Beginn der Wahlperiode das bisherige Bundesministerium für Angelegenheiten des Marshallplanes in Bundesministerium für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit. Am 1. Februar 1954 wird das Bundesministerium für Angelegenheiten der Vertriebenen umbenannt: Mit Übertragung der bisher beim Bundesinnenministerium liegenden Zuständigkeit für Kriegssachgeschädigte und Evakuierte erhält das Ressort die neue Bezeichnung Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte.

Bemerkung:
Im Juli 1955 verließen sieben konservative Abgeordnete der 27-köpfigen Vertriebenenpartei Gesamtdeutscher Block (GB/BHE) die Koalition mit CDU/CSU und Deutscher Partei wegen eines partei-internen Richtungsstreits. Sie schließen sich später der Union an. Der eher gemäßigte Rest der Fraktion scheidet zehn Tage später formell aus, all dies ändert an Adenauers satter Mehrheit wenig.

Zum offenen Konflikt zwischen Teilen der FDP kam es schließlich über die Saarfrage. Wegen der Kritik des Fraktionsvorsitzenden Dehler an der Außenpolitik der Bundesregierung tritt die so genannte Euler-Gruppe (16 FDP-Abgeordnete, darunter 4 Minister) im Februar 1956 aus Fraktion und Partei aus. Darauf geht die restliche Fraktion in die Opposition.


letzte Änderung am 28.03.2003